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Kokain als Substanz

  • Kokain ist sowohl als Hydrochlorid als auch (seltener) als Base auf dem Schwarzmarkt erhältlich. Kokain-HCl wird vornehmlich geschnupft, seltener oral aufgenommen oder gespritzt. Die freie Kokain-Base wird geraucht (Freebase, Crack). 
  • Je nach Art der Einnahme von Kokain ist der Beginn der Wirkung sowie die Dauer derselben sehr unterschiedlich ausgeprägt:
Applikationsart Zeit bis zum Wirkungseintritt Dauer der Wirkung Mittlere akute Dosierung
 Schlucken von Kokain-HCL  10-30 min  45-90 min  100-200 mg
 Schnupfen von Kokain-HCL  2-3 min  30-45 min  40-100 mg
 Spritzen (iv) von Kokain-HCL  30-45 sec  10-20 min  20-50 mg
 Rauchen von Koka-Paste  8-10 sec  5-10 min  60-250 mg
 Rauchen der freien Base  8-10 sec  5-10 min  250-1000 mg
 Rauchen von Crack  8-10 sec  5-10 min  250-1000 mg
  • Weitere Informationen siehe auch Konsumformen.
  • Streckmittel im Kokain: Levamisol wurde ursprünglich als Mittel gegen Fadenwürmer (Antihelminthikum) eingesetzt, die Zulassung für die Anwendung am Menschen wurde aber inzwischen aufgrund von neurologischen Nebenwirkungen (Leukenzephalopathien) zurückgezogen. Zurzeit beinhalten ca. 20% der analysierten Kokainproben Levamisol. Häufige Streckmittel sind auch Lactose, Lokalanästhetika und Schmerzmittel (z.B: Lidocain, Phenacetin, Paracetamol) oder andere Medikamente. Weitere Infos zu Streckmitteln.
  • Häufige Nebenwirkungen von Levamisol sind Erbrechen und Durchfall, es können allergische Reaktionen (Atemnot, Hautausschläge), Störungen des Nervensystems (Taubheitsgefühl bis zu Bewusstlosigkeit) und Probleme in der Blutbildung auftreten. Auf der psychischen Ebene können Blackouts, starke Müdigkeit und Sprachprobleme auftreten. Ein regelmässiger Konsum schwächt das Immunsystem, was eine höhere Anfälligkeit für Krankheiten und Entzündungen zur Folge hat, insbesondere Vaskulitiden, siehe somatische Probleme.
  • Die Kombination von Alkohol mit Kokain erhöht additiv den Herzschlag. Da gleichzeitig die Sauerstoffzufuhr für das Herz durch die gefässverengende Wirkung des Kokains erschwert wird, besteht ein erhöhtes Infarktrisiko. Weiter ist das Risiko einer Dehydration und einer Überhitzung erhöht. Zudem entsteht in der Leber bei der Kombination von Alkohol und Kokain das toxische Kokaäthylen, was langfristig zu Schädigungen der Leber und Niere führen kann. Kokain unterdrückt auch den subjektiven Alkoholrausch, was zu exzessivem Trinken und für die Konsumierenden zu einer scheinbar plötzlichen Alkoholvergiftung führen kann. Die Kombination von Kokain mit Ecstasy hemmt die durch die Konsumierenden gewünschte empathogene Wirkung von Ecstasy. Deshalb besteht die Gefahr, dass zu rasch wieder Ecstasy konsumiert wird, was zu einer zu hohen Ecstasykonzentration führen kann. Zudem steigt das kardiovaskuläre Risiko durch die zusätzliche Wirkung auf das noradrenerge System.
  • Informationen und eine Broschüre finden Sie auf der Internetseite von Sucht Schweiz.

 

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