Nachweisbarkeit
- Die in der Praxis oft verwendeten Urin Schnelltests1 auf Drogen und Medikamente haben aufgrund der möglichen Kreuzreaktionen lediglich hinweisenden, jedoch keinen beweisenden Charakter.
- Benzodiazepin-Gruppentests ergeben oft negative Resultate nach Einnahme von Bromazepam, Clonazepam oder Lorazepam.
- Falsch-positive Resultate auf Benzodiazepine sind je nach Schnelltest beschrieben für Sertralin (Zoloft®), Efavirenz (Stocrin®), Venlafaxin (Efexor®), Fluoxetin (Fluctine®) und Trimethoprim (Bactrim®).
- Für die Z-Hypnotika (Zolpidem, Zopiclon) gibt es keine Schnelltests, der Urin bleibt negativ auf Benzodiazepine.
- Mittels immunchemischer Testverfahren werden gängige Medikamentengruppen (z.B. Benzodiazepine, und Zolpidem, Barbiturate, trizyklische Antidepressiva) im Urin nachgewiesen. Je nach Fragestellung können zusätzliche Analysen im Blut oder im Haar durchgeführt werden. Bei bestrittener Einnahme ist eine Bestätigungsanalyse erforderlich. Zur Beurteilung einer allfälligen aktuellen Beeinflussung ist die Analyse einer Blutprobe erforderlich.
Urin | Blut | |
Benzodiazepine - niedrig dosiert, kurze Einnahme - höher dosiert, längere Einnahme |
1 Tag bis zu 6 Wochen |
meist nicht nachweisbar einige Tage |
Barbiturate - kurzwirkend - langwirkend |
1 Tag 2-3 Wochen |
wenige Stunden einige Tage |
Tricyklische Antidepressiva | bis 7 Tage | 1-2 Tage |
Zolpidem - niedrig dosiert - höher dosiert |
1 Tag > 1 Woche |
meist nicht nachweisbar einige Tage
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1Vgl. Urinschnelltests (Immunoassays) auf Drogen und Medikamente - Wissenswertes für den Arzt von Matthias Pfäffli, Franz Oswald, Wolfgang Weinmann, Schweiz Med Forum 2013;13(16):318–322