Alkoholbezogene Störungen entwickeln sich in der Regel im Verlauf eines mehrjährigen chronischen Alkoholkonsums, werden jedoch häufig unterdiagnostiziert
Screening auf problematischen bzw. schädlichen Alkoholkonsum wird bei Patientinnen und Patienten zwischen 14 und 70 Jahren empfohlen, wenn Alkohol regelmässig konsumiert wird und eine Risikokonstellation vorliegt
Screening und Früherkennung des problematischen Alkoholkonsums bzw. der Alkoholabhängigkeit kann in der regelmässigen Anamnese eingebettet werden
Screening Fragebögen (z.B. AUDIT) können die Diagnostik unterstützen; Biomarker der Routinediagnostik (z.B. GGT, MCV) sind nicht spezifisch, können den Dialog über Alkoholkonsum ermöglichen. Spezifische Biomarker (z.B. CDT, EtG) sind in der Regel forensischen Fragestellungen vorbehalten (s. Screening)
Ziele der Früherkennung
Exakte Diagnose und frühzeitige Schweregradeinschätzung
Es empfiehlt sich, den Alkoholkonsum für die letzten 30 Tage oder für einen längeren Zeitraum, z.B. die letzten 6 Monate (12 Monate) zu erfassen (Timeline Followback Methode, TLFB)