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Diagnostik

  • Alkoholbezogene Störungen entwickeln sich in der Regel im Verlauf eines mehrjährigen chronischen Alkoholkonsums, werden jedoch häufig unterdiagnostiziert
  • Screening auf problematischen bzw. schädlichen Alkoholkonsum wird bei Patientinnen und Patienten zwischen 14 und 70 Jahren empfohlen, wenn Alkohol regelmässig konsumiert wird und eine Risikokonstellation vorliegt
  • Screening und Früherkennung des problematischen Alkoholkonsums bzw. der Alkoholabhängigkeit kann in der regelmässigen Anamnese eingebettet werden
  • Screening Fragebögen (z.B. AUDIT) können die Diagnostik unterstützen; Biomarker der Routinediagnostik (z.B. GGT, MCV) sind nicht spezifisch, können den Dialog über Alkoholkonsum ermöglichen. Spezifische Biomarker (z.B. CDT, EtG) sind in der Regel forensischen Fragestellungen vorbehalten (s. Screening)
  • Ziele der Früherkennung
    • Exakte Diagnose und frühzeitige Schweregradeinschätzung
    • Verlaufs- und Prognosebeurteilung
    • Frühzeitige Behandlung alkoholbezogener Störungen
    • Vermeidung von Folgeerkrankungen
  • Vorgehen (s. Schematisches Vorgehen Alkohol)
    • Erfassung von Häufigkeit und Menge des Alkoholkonsums für einen typischen Trinktag
    • Verbessert wird die Güte der Erhebung, wenn zusätzlich nach dem Konsum am Wochenende gefragt wird
    • Um Rauschtrinken zu erfassen, wird nach einem besonders hohen Konsum gefragt ("Wieviel schaffen Sie maximal?")
    • Die angegebenen Mengen werden in Gramm reinen Alkohol umgerechnet
    • Es empfiehlt sich, den Alkoholkonsum für die letzten 30 Tage oder für einen längeren Zeitraum, z.B. die letzten 6 Monate (12 Monate) zu erfassen (Timeline Followback Methode, TLFB)

 

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