Überdosierung
Empfehlung durch das Schweizerische toxikologische Informationszentrum, Zürich
Anzeichen und Symptome
- Es sollte zwischen einer mässigen Überdosierung (z. B. durch doppelt eingenommene Medikation) und starker Überdosierung unterschieden werden. Hierbei ist die Grenzdosis für schwere Überdosierungssymptome nicht bekannt.
- Bei einer mässigen Überdosierung sind Symptome wie Schwindel, Herzklopfen und Schlafstörungen zu erwarten, die bedingt durch die Halbwertszeit nach wenigen Stunden verschwinden.
- Eine Überdosierung ist gekennzeichnet durch überschiessende sympathikomimetische Erregung und äussert sich in Symptomen wie: Erbrechen, Agitiertheit, Tremor, Hyperreflexie, Muskelzuckungen, Konvulsionen bis zum Koma, Euphorie, Konfusion, Halluzinationen, Delirium, Pyrexie, Tachykardie, Palpitationen, Sinusarrhythmie, Hypertonie, Mydriasis und Schleimhauttrockenheit.
- Cave: bei einer Überdosierung muss auf den verzögert freisetzenden Anteil von Methylphenidatpräparaten geachtet werden.
Behandlung
- Bei Einnahme von > 10 mg/kg Körpergewicht (KG) primäre Dekontamination mit Aktivkohle 1 g/kg KG, sowie Hospitalisation in einem Akutspital und Überwachung (Bewusstsein und Kreislauf) für 3 h bei Normalpräparaten, für 4-6 h bei Retardpräparaten, asymptomatische Patienten können danach entlassen oder verlegt werden.
- Bei Agitation/Krämpfen Gabe von Benzodiazepinen.
- Patientinnen oder Patienten, die sich das Präparat nicht auf oralem Weg appliziert haben, sollten auch bei kleineren Mengen überwacht werden.