Schmerztherapie und OAT
Schmerzbehandlung bei Opioidabhängigkeit
- Opioidabhängige leiden häufig unter chronischen Schmerzen
- Schmerzbehandlung wie bei Nichtabhängigen nach dem WHO-Stufenschema
- Wegen Kreuztoleranz müssen Opioide zur Erreichung der Schmerzfreiheit öfters und in hoher Dosierung verabreicht werden
- Opioidagonistendosis sollte beibehalten werden
- Die analgetische Wirkung mit Methadon dauert nur ca. 4-6 Std.
- Keine Verschreibung von partiellen Morphinantagonisten (Buprenorphin) und / oder Analgetika kombiniert mit Naloxon (z. B: Oxycodon und Naloxon), diese können Entzugssymptome auslösen
- Keine Verordnung von Opioiden an eine abstinente Patientin oder einen abstinenten Patienten unter Naltrexon (Rezeptorblockade)
- Bei chronifizierten Schmerzpatientinnen und -patienten empfiehlt sich die Zusammenarbeit mit einer Palliativ-/Schmerzspezialistin oder einem Palliativ-/Schmerzspezialisten
- Der Einsatz von Cannabinoiden stellt eine weitere Alternative dar, bedarf aber einer Ausnahmebewilligung und ist nicht kassenpflichtig.
Schmerztherapie unter Buprenorphin-OAT
- WHO-Stufenschema
- Morphine sind unter Buprenorphin analgetisch nicht wirksam
- Die Buprenorphindosis kann zur Analgesie gesteigert werden bis ca. 40mg pro Tag
- Falls Buprenorphin in hohen Dosen zu wenig analgetisch, Buprenorphin absetzen, Entzugssymptome abwarten und Umstellung auf Methadon oder SROM als OAT. Zusätzlich Analgesie mit Morphintropfen, MST® oder Kapanol®.
- Vorsicht bei Patientinnen und Patienten mit multiplen Substanzkonsummuster wegen additiven Nebenwirkungen (Atemdepression).
- Der Einsatz von Cannabinoiden stellt eine weitere Alternative dar, bedarf aber einer Ausnahmebewilligung und ist nicht kassenpflichtig.
Siehe auch Informationen zu Abhängigkeit von opioidhaltigen Schmerzmitteln, Faktenblattt Fentanyl und Faktenblatt "Substanzgebrauchsstörung und Schmerzen"