EKG: QT - Verlängerung durch Methadon
- Methadon kann insbesondere zusammen mit andern Risikofaktoren das QTc-Intervall im EKG verlängern und zu lebensbedrohlichen Rhythmusstörungen führen.
- Bei Heroin, Buprenorphin und Morphin in therapeutischen Dosierungen wurden keine QTc verlängernde Effekte beobachtet. Durch die Gabe von Heroin, Buprenorphin oder SROM anstelle von Methadon kann diese Nebenwirkung vermieden werden.
- Vor Beginn einer OAT mit Methadon sollen alle Patientinnen und Patienten nach kardialen Risikofaktoren befragt werden und die Begleitmedikation respektive der Beikonsum soll auf QTc verlängernde Substanzen geprüft werden.
- Ein EKG vor Beginn oder unter OAT mit Methadon ist angezeigt:
- bei/vor Einnahme von QTc verlängernden Medikamenten
- Methadondosen über 120 mg und Vorhandensein zusätzlicher Risikofaktoren oder Symptomen von Herzrhythmusstörungen
- bei Symptomen von Herzrhythmusstörungen.
- Weitere Informationen:
- www.crediblemeds.org
- SSAM - Richtlinien
- Arud Zürich: Evaluation und Forschung zu Mögliche QTc Verlängerungen durch Methadon und ihre praktische Handhabung in der substitutionsgestützten Behandlung
- Arud Zürich: Factsheet zu Methadon induzierte QTc Verlängerungen im EKG; ein dosis- und geschlechterabhängiger Effekt
- 2 Fallberichte aus dem Swiss Medical Forum, 2016;16(7):173–175:
- Fallbericht von Barbara Dezulian, Nadjibulah Gholami, Philip Bruggmann, Arud, Zentren für Suchtmedizin Zürich: Gefährliche QTc-Verlängerung durch Methadon
- Fallbericht von Evangelia Liakoni et al., Universitätsspital Basel: Eine unerwünschte Wirkung von Methadon und Moxifloxacin