Erste Woche gilt der Aufdosierung und der Dosisfindung, Patientin/Patient muss oft täglich kurz gesehen werden
Ziel: keine Entzugssymptome
Erhaltungsdosis: meist 60 – 120 mg/Tag, bei niedrigerer Dosis Risiko für Craving und Beikonsum
Häufiger Fehler: zu niedrig dosiert und zu kurz dauernde OAT
Methadon kann in flüssiger Form (zu bestellen als 1% (= 1 ml = 10 mg) Methadonlösung; praktisch und sicherer mit einstellbarem Dispenser) oder in Tablettenform abgegeben werden.
Zur Abgabe eignen sich Labor-Serumröhrchen (idealerweise mit Kindersicherungsverschluss); die Beschriftung sollte korrekt sein (Praxisname; Patientenname; Methadon; Dosis)
Konkret
Beim Vorliegen objektivierbarer Entzugssymptome (Frieren, Zittern, Nasenfluss):
Patientin/Patient am Nachmittag nochmals einbestellen, minimale Wartezeit zur ersten Dosis 4 Stunden
Je nach Befinden noch einmal 5 – 10 mg verabreichen
Ab zweitem Tag:
Gleiche Einnahmezeit einhalten
Tgl. Dosissteigerung um 5 – 10 mg
In der Regel bei einer Tagesdosis bleiben
Ab 60 mg Tagesdosis:
Dosissteigerung um 5 – 10 mg nur noch jeden 2. – 3. Tag
Bis zum Erreichen der Toleranzdosis (meist 60 – 120 mg/Tag)
Cave:
Erscheint die Patientin oder der Patient intoxikiert (Alkohol, Benzodiazepine, Opioide), muss die Dosis ausreichend reduziert oder die Patientin oder der Patient nochmals später einbestellt werden, um eine gefährliche Atemdepression zu vermeiden
Bei unerwarteten Verläufen Kontakt mit erfahrener Ärztin oder erfahrenem Arzt aufnehmen (z.B. via Kantonsärztin oder Kantonsarzt, nächster Suchtfachstelle oder per mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)