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Festlegung Startdosis / Aufdosierung

Grundsätzliches

    • LD50 bei der methadon naiven Patientin oder beim methadonnaiven Patienten: 1 – 1,5 mg/kg
    • "start low, go slow"; Ideal deshalb Beginn an einem Montag
    • Pharmakokinetik Methadon oral:
      • tmax 4 Std.
      • Plasma - t ½ einer Einzeldosis 4 – 6 Std.; Wegen Methadon-Kumulation längere Wirkung
      • Wirkungshalbwertszeit sehr variabel, ca. 24 Std (13 – 47 Std.)
      • Elimination: Leber (Cytochrom P450), keine pharmakologisch aktiven Metaboliten
      • Beachte bei Komedikation Interaktionen, bei fehlendem Ansprechen fast metabolizer?
    • Erste Woche gilt der Aufdosierung und der Dosisfindung, Patientin/Patient muss oft täglich kurz gesehen werden
    • Ziel: keine Entzugssymptome
    • Erhaltungsdosis: meist 60 – 120 mg/Tag, bei niedrigerer Dosis Risiko für Craving und Beikonsum
    • Häufiger Fehler: zu niedrig dosiert und zu kurz dauernde OAT
    • Methadon kann in flüssiger Form (zu bestellen als 1% (= 1 ml = 10 mg) Methadonlösung; praktisch und sicherer mit einstellbarem Dispenser) oder in Tablettenform  abgegeben werden.
    • Zur Abgabe eignen sich Labor-Serumröhrchen (idealerweise mit Kindersicherungsverschluss); die Beschriftung sollte korrekt sein (Praxisname; Patientenname; Methadon; Dosis)

Konkret

  • Beim Vorliegen objektivierbarer Entzugssymptome (Frieren, Zittern, Nasenfluss):
  • Am ersten Tag:
    • Einmaldosis von 20 – 30 mg, wenn möglich morgens
    • Einnahme unter Sichtkontrolle (aber Wahrung der Privatsphäre)
    • Patientin/Patient am Nachmittag nochmals einbestellen, minimale Wartezeit zur ersten Dosis 4 Stunden
    • Je nach Befinden noch einmal 5 – 10 mg verabreichen
  • Ab zweitem Tag:
    • Gleiche Einnahmezeit einhalten
    • Tgl. Dosissteigerung um 5 – 10 mg
    • In der Regel bei einer Tagesdosis bleiben
  • Ab 60 mg Tagesdosis:
    • Dosissteigerung um 5 – 10 mg nur noch jeden 2. – 3. Tag
    • Bis zum Erreichen der Toleranzdosis (meist 60 – 120 mg/Tag)

Cave:

  • Erscheint die Patientin oder der Patient intoxikiert (Alkohol, Benzodiazepine, Opioide), muss die Dosis ausreichend reduziert oder die Patientin oder der Patient nochmals später einbestellt werden, um eine gefährliche Atemdepression zu vermeiden
  • Bei unerwarteten Verläufen Kontakt mit erfahrener Ärztin oder erfahrenem Arzt aufnehmen (z.B. via Kantonsärztin oder Kantonsarzt, nächster Suchtfachstelle oder per mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)
 
 

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