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EKG: QT - Verlängerung durch Levomethadon

  • Levomethadon ((R)-Methadon) hat im Vergleich zu Methadon (Razemat) eine weniger ausgeprägte QT-verlängernde Wirkung, kann aber wahrscheinlich ebenso und insbesondere zusammen mit andern Risikofaktoren das QTc-Intervall im EKG verlängern und zu lebensbedrohlichen Rhythmusstörungen führen. In der klinischen Erfahrung zeigen sich häufig Normalisierungen von QTc-Zeiten über 500 ms unter Methadon nach Umstellung auf Levomethadon. Das verringerte Risiko einer QT-Verlängerung unter Levomethadon ist besonders ausgeprägt bei CYP2B6-slow-metabolizern (bei ca 6% der kaukasischen Bevölkerung), da CYP2B6 selektiv das vermehrt QT-verlängernde (S)-Enantiomer metabolisiert.
  • Bei Heroin, Buprenorphin und Morphin in therapeutischen Dosierungen wurden keine QTc verlängernde Effekte beobachtet. Durch die Gabe von Heroin, Buprenorphin oder SROM anstelle von Methadon kann diese Nebenwirkung vermieden werden.
  • Levomethadon als Alternative zu Methadon empfiehlt sich zur Reduktion des Risikos bei Patientinnen und Patienten mit QT-Verlängerung, die für eine OAT mit den Substanzen Diacetylmorphin, Morphin und Buprenorphin nicht zu motivieren sind.
  • Vor Beginn einer OAT mit Levomethadon sollen alle Patientinnen und Patienten nach kardialen Risikofaktoren befragt werden und die Begleitmedikation respektive der Beikonsum soll auf QTc verlängernde Substanzen geprüft werden.
  • Ein EKG vor Beginn oder unter OAT mit Levomethadon ist angezeigt:
    • bei/vor Einnahme von QTc verlängernden Medikamenten
    • Levomethadondosen über 60 mg und Vorhandensein zusätzlicher Risikofaktoren oder Symptomen von Herzrhythmusstörungen
    • bei Symptomen von Herzrhythmusstörungen.

Weitere Informationen siehe auch Chin Eap: Opioid agonist therapy of (R,S)-Methadone by (R)-Methadone - Impact on QTc Interval

 

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